Einsatz für Klimaschutz, Menschenrechte und soziale Projekte
Vom 22. – 26. November läuft die European Pro Bono Week 2021. Wir haben mit Marion Fischer, Counsel Responsible Business und Pro Bono Lawyer, gesprochen. Sie erzählt im Interview, warum soziales Engagement für Hogan Lovells wichtig ist und welche Projekte ihr besonders in Erinnerung geblieben sind.
Seit wann gibt es die European Pro Bono Woche und auf was macht sie aufmerksam?
Marion Fischer: In diesem Jahr findet die European Pro Bono Week (EPBW) zum dritten Mal statt. Sie wird von verschiedenen Kanzleien sowie von Pro Bono Clearinghouses und gemeinnützigen Organisationen in ganz Europa organisiert. Während der EPBW finden jeden Tag Veranstaltungen statt, um die Pro-Bono-Kultur hervorzuheben und zu fördern. Ein zentrales Ziel ist es, auf Pro-Bono-Arbeit aufmerksam zu machen und verschiedene Akteure – Anwält*innen, Jurastudent*innen, gemeinnützige Organisationen, Menschenrechtsaktivist*innen, und Unternehmen – zusammenzubringen.
Wie sind die Reaktionen der HL-Anwält*innen auf Pro Bono Projekte? Gibt es besonders beliebte Projekte?
Es ist wie so oft im Leben: Man engagiert sich am liebsten für Dinge, zu denen man eine persönliche Verbindung hat oder die einen besonders berühren. Dementsprechend fühlen sich unsere Anwält*innen auch meist von denjenigen Pro- Bono-Projekten angesprochen, die sie auf die ein oder andere Art und Weise persönlich betreffen. Großes Interesse besteht meist an Mandaten mit Menschenrechtsbezug, aber auch kleinere Projekte können Begeisterung wecken. Wenn die Anwält*innen aus eigener Motivation heraus handeln, macht die Zusammenarbeit allen Beteiligten am meisten Spaß.
Wird aktiv nach Projekten oder auch neuen Projekten gefragt?
Oft fragen Anwält*innen auch konkret nach Projekten in bestimmten Bereichen – hier stehen neben Menschenrechtsthemen, etwa aktuell in Bezug auf die Afghanistankrise auch Thematiken wie Klimaschutz ganz weit oben auf der Wunschliste.
Natürlich gibt es auch Projekte, die wir nicht so schnell und einfach besetzen können. Wir tun aber unser Bestes, für jeden Topf einen Deckel zu finden und so vielen Pro-Bono-Mandant*innen wie möglich eine Rechtsberatung zu ermöglichen.
Welchen Stellenwert hat diese Art von sozialem Engagement für uns?
Responsible Business generell – und damit auch Pro Bono – ist eine der fünf strategischen Prioritäten von Hogan Lovells. Uns, als weltweit agierender Wirtschaftskanzlei, ist es sehr wichtig, sich zu engagieren und eine gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Aber nicht nur auf dem Papier hat dieses Engagement eine große Bedeutung:
Wir merken zunehmend, dass es vor allem die Mitarbeitenden selbst sind, die dies ganz zurecht einfordern. Zusätzlich fragen auch Mandant*innen immer häufiger nach unseren sozialen Aktivitäten. Wir merken hier eine gewisse Erwartungshaltung, die wir mit sozialem Engagement selbstverständlich erfüllen wollen. Uns ist bewusst, dass Lippenbekenntnisse hierfür nicht ausreichen .
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es drei große Einflussfaktoren gibt, warum wir Pro-Bono-Mandate übernehmen: Die Erfüllung der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung, die diesbezüglichen Anfragen von Mandant*innen und Bewerber*innen sowie der persönliche Impact, der für jede/n Einzelne/n durch die Beratung zu gesellschaftlich wichtigen Themen erzeugt wird.
Welche Projekte sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Tatsächlich gibt es sowohl aus meiner Zeit als Full-Time-Anwältin als auch in meiner neuen Rolle als Senior Advisor Responsible Business einige Projekte, die sich sehr eingeprägt haben. Ich denke da zum Beispiel gerne an meine markenrechtliche Beratung für "Kuchentratsch" zurück, ein soziales Back-Start-Up aus München. Die Zusammenarbeit hat trotz einer gewissen Brisanz und Komplexität großen Spaß gemacht – und hat mir den ein oder anderen Kuchen zum Probieren eingebracht.
Ein ganz aktuelles emotionales Highlight ist die Rettung einer afghanischen Familie unter mithilfe des Teams von Ina Brock und deren Ankunft in Deutschland bei ihrer Tochter. Ich durfte live dabei sein, als die Familie nach Wochen des bangen Wartens zusammengeführt wurde. Das war ein ganz besonderes Erlebnis, das mich noch lange begleiten und beschäftigen wird.
Dr. Marion Fischer arbeitet seit 2012 aus unserem Münchner Büro und ist schwerpunktmäßig in der Beratung von Sozialunternehmen und gemeinnützigen Organisationen tätig. Ihr Fokus liegt auf der pragmatischen Lösung rechtlicher Fragestellungen aller Art. Sie leitet zusätzlich länderübergreifende Pro-Bono-Rechtsberatungsprojekte in Kontinentaleuropa. In ihrer Doppelrolle vereint sie ihre Leidenschaft für die Tätigkeit als Wirtschaftsanwältin mit ihrem Engagement für Corporate Social Responsibility Themen.
Pro Bono Beratung